Arbeitszeitverkürzung oder Neuorganisation: die Wahl der UEL

15.03.2022

POSITIONEN UND MEINUNGEN DER UEL

Wenig überraschend plädiert die UEL für eine Neuorganisation der Arbeitszeit. Vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels, der nur mit Ach und Krach überstandenen Gesundheitskrise und der politischen und wirtschaftlichen Instabilität auf internationaler Ebene, die den ohnehin schon schwierigen Aufschwung erschwert, wäre eine Arbeitszeitverkürzung, die der Minister für Arbeit, Beschäftigung sowie Sozial- und Solidarwirtschaft im Februar und März 2022 in der Presse erwähnt hat, ein zusätzlicher Schlag für die Unternehmen, wenn sie nicht mit einer Lohnkürzung einhergeht.

Mehr Freiheit bei der Organisation der Arbeitszeit, die derzeit durch das Arbeitsgesetzbuch abgesteckt wird, wäre hingegen von Vorteil. Die in Belgien unter bestimmten Bedingungen eingeführte Viertagewoche mit 10 Stunden pro Tag kann beispielsweise sowohl für das Unternehmen als auch für den einzelnen Mitarbeiter von Vorteil sein. Entscheidend ist, dass die Entscheidungen auf Unternehmensebene getroffen werden, je nach den Gegebenheiten der jeweiligen Stelle und den Möglichkeiten des Unternehmens. Die Unternehmen haben ein Interesse daran, kompetente Mitarbeiter zu halten und Lösungen finden zu können, die ihnen entgegenkommen. Die Gesetzgebung sollte solche Lösungen nicht behindern. Die UEL begrüßt den Willen des Ministers, diese Fragen in den Rahmen des sozialen Dialogs auf nationaler Ebene zu stellen, jedoch in der Erwartung, dass die Probleme der Unternehmen gehört und berücksichtigt werden, um ihre Aktivitäten und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu erhalten oder sogar zu entwickeln.