Arbeits- und Gesundheitsschutzpreis 2020 – Kategorie Gesundheit und Wohlbefinden

01.10.2020

Verliehen an das Centre Hospitalier Emile Mayrisch und das Centre Hospitalier du Nord in Anwesenheit der Gesundheitsministerin am 1. Oktober 2020 in der Handelskammer

Das Forum zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz dient traditionell als Plattform für die Verleihung des nationalen Arbeits- und Gesundheitsschutzpreises. Diese war ursprünglich für den 29. April 2020 geplant, musste aber wegen Covid-19 verschoben werden. Die Partner des Preises haben daher eine Verleihung in drei Schritten organisiert, um einerseits die guten Beispiele der Preisträger zu würdigen und andererseits die strikte Einhaltung der geltenden Gesundheitsvorschriften zu gewährleisten.

Unter den 21 Bewerbungen, die Ende Januar 2020 eingereicht wurden, wurden fünf Unternehmen in den Kategorien „Sicherheit“, „Gesundheit und Wohlbefinden“ und „Multiplikator“ nach den Kriterien Innovation, Prävention, Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Transfereignung prämiert. Die Jury bestand aus Vertretern der Partner und Organisatoren (AAA, DSATE, ITM, UEL, INDR). Die drei Partnerministerien sind das Ministerium für Gesundheit, das Ministerium für soziale Sicherheit und das Ministerium für Arbeit, Beschäftigung und Sozial- und Solidarwirtschaft.

Die erste Verleihung fand im kleinen Kreis am 1. Oktober in der Handelskammer statt. Die beiden Gewinner des Bereichs Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz erhielten den Preis für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 2020 aus den Händen von Gesundheitsministerin Paulette LENERT:

Das Centre Hospitalier Emile Mayrisch für sein Projekt „Prévention et gestion des situations d’agression physiques et verbales au travail“ (Prävention und Umgang mit physischen und verbalen Aggressionen am Arbeitsplatz):

Die Auswertung der Umfragen zur Zufriedenheit und zu Arbeitsunfällen der Mitarbeiter des CHEM in den letzten Jahren hat gezeigt, dass das Problem der Aggressionen im CHEM sehr real ist. Das Projekt „Prävention und Management von Situationen physischer und verbaler Aggression am Arbeitsplatz“ des CHEM, das seit Juli 2017 Unterzeichner der nationalen Strategie VISION ZERO ist, hat zum Ziel, ein einfaches und schnelles Instrument zur Meldung von Aggressionen am Arbeitsplatz einzuführen, indem die Aggressionen in vier Haupttypen gruppiert werden: verbale Aggressionen, physische Aggressionen, Bedrohungen und Unhöflichkeiten. Ein zweites Ziel dieses Projekts ist es, den Mitarbeiter auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen, indem ihm mehrere Arten von Betreuung angeboten werden: psychologische Betreuung, präventive Begleitung bei zukünftigen Unfällen und rechtliche Begleitung.

Das Centre Hospitalier du Nord für ihr Projekt „Kinaesthetics im Krankenhaussektor“:

Um die Arbeitsunfälle aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen unter seinen Mitarbeitern zu reduzieren, führt das CHdN seit 2007 das Projekt „Kinaesthetics“ durch. Kinaesthetics ist eine Bewegungslehre, die auf der Überlegung beruht, dass die Qualität der Bewegung selbst einen starken Einfluss auf Lernprozesse und die lebenslange Gesundheit ausübt. Die Interaktion zwischen Gesundheitsfachkraft und Patient ähnelt einem Tanz und hilft nicht nur, die Gesundheitsfachkraft vor Rückenschmerzen und Muskel-Skelett-Erkrankungen zu schützen, sondern auch die Autonomie des Patienten zu respektieren und sogar wiederherzustellen. Diese Art des Kontakts stellt Menschlichkeit und Respekt wieder in den Mittelpunkt der im CHdN angewandten Pflegepraktiken. Das CHdN ist seit 2018 Unterzeichner der nationalen Strategie VISION ZERO und hat sein gesamtes Management in den 7 goldenen Regeln geschult.

Jeder Preisträger erhielt einen Preis im Wert von 5.000 € sowie ein Unternehmensvideo über das preisgekrönte Projekt. Die Videos sowie die Texte mit den Projektbeschreibungen sind auf der Website www.visionzero.lu zu finden.

Mit diesem Preis würdigen die nationalen Partner besonders innovative Maßnahmen oder Produkte im Bereich der Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz. Die prämierten Projekte können als Video angesehen werden, und unter ihnen kann vom 14. Oktober bis zum 6. November auf www.visionzero.lu über den Publikumspreis abgestimmt werden.

Ministerin Paulette Lenert bekräftigte das Engagement ihres Ministeriums, die Unternehmen zur Verbesserung der Sicherheit, der Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz zu ermutigen. Mit der Unterzeichnung der nationalen Charta VISION ZERO auf dem 10. Forum im März 2016 hatten die nationalen Akteure im Übrigen ihre gemeinsame Verantwortung für die Förderung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, einschließlich der Verhütung von Wegeunfällen und Berufskrankheiten, erklärt. Die Schwerpunktthemen der VISION ZERO sind Führung, Rechenschaftspflicht, Schulung und Sensibilisierung. Rund 100 Unternehmen haben sich inzwischen zu VISION ZERO verpflichtet und einen Aktionsplan aufgestellt.

Die drei anderen Preisträger werden ihre Preise am 5. Oktober vom Minister für soziale Sicherheit und am 12. Oktober vom Minister für Arbeit, Beschäftigung und Sozialwirtschaft entgegennehmen, jeweils in der Handelskammer.

Fotos by © Pierre Guersing – Handelskammer